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Republik Kongo: Reise- und Sicherheitshinweise
Letzte Änderungen: Redaktionelle Änderungen
Sicherheit
Terrorismus
- Beachten Sie den weltweiten Sicherheitshinweis.
Innenpolitische Lage
Im Vergleich zu den Nachbarstaaten ist die Lage in der Republik Kongo weitgehend stabil.
Es kann gelegentlich zu Demonstrationen, größeren Menschenansammlungen und Unruhen kommen, bei denen gewalttätige Auseinandersetzungen und Verkehrsbeeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden können.
- Seien Sie bei allen Reisen im Land besonders aufmerksam.
- Bereisen Sie das Department Pool nur bei Tageslicht und auf dem Landweg.
- Vermeiden Sie die Nähe zu Polizei- und Militärposten.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
- Seien Sie vorsichtig bei größeren Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.
- Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
- Fotografieren Sie keinesfalls polizeiliche oder militärische Einrichtungen.
Kriminalität
Kriminalität, wie Taschendiebstahl und Handtaschenraub durch motorisierte Diebe (mit Kfz und Motorrad), kommen in erhöhtem Maße vor. Insbesondere ab Einbruch der Dunkelheit im Stadtzentraum von Brazzaville sowie in den Stadtteilen Ouenze, Talangaï, Bakongo, Poto Poto, Makélékélé sowie in der Hafenstadt Pointe-Noire muss damit gerechnet werden. Auch westliche Ausländer sind betroffen. In Pointe-Noire sollten Reisende insbesondere an den Stränden wachsam sein. Daneben kommt es in Brazzaville und Pointe-Noire vermehrt zu Einbrüchen.
- Vermeiden Sie Spaziergänge und Aufenthalte an Stränden nach Einbruch der Dunkelheit.
- Passen Sie Ihr Verhalten insbesondere in den erwähnten Stadtteilen von Brazzaville und Pointe-Noire und ab Einbruch der Dunkelheit an.
- Leisten Sie keinen Widerstand, da die Hemmschwelle niedrig sein kann.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf.
- Es wird empfohlen, stets ein gültiges Ausweisdokument mit sich zu führen.
- Geben Sie bargeldlosen Zahlungen den Vorzug und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen oder auffälligen Schmuck mit.
- Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Bahnhöfen, auf Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
- Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.
Natur und Klima
Es herrscht tropisches, feuchtheißes Klima.
Landesweit kann es in der Regenzeit von September bis Juni zu Starkregen und Überschwemmungen kommen, sodass Straßen und Brücken unpassierbar werden können.
- Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
Reiseinfos
Zuständige Auslandsvertretung
Die deutsche Botschaft in Brazzaville ist in den Räumen der französischen Botschaft untergebracht. Sie nimmt als Kleinstvertretung keine konsularischen Aufgaben wahr.
Konsularisch zuständig für die Republik Kongo ist ausschließlich die deutsche Botschaft in Kinshasa. In Notfällen außerhalb der Dienstzeiten kann die Telefonnummer des dortigen Bereitschaftsdienstes (+243 825173064), in konsularischen Notfällen auch die französische Botschaft in Brazzaville 00 242 06 52 232 30 kontaktiert werden.
Infrastruktur/Verkehr
Innerkongolesische Flugverbindungen gibt es vor allem zwischen Brazzaville/Kayi/Dolisie, Brazzaville/Ouesso und Brazzaville/Pointe-Noire. Alle in der Republik Kongo zugelassenen Fluggesellschaften haben teilweise alte, schlecht gewartete Flugzeuge und stehen auf der gemeinschaftlichen Liste unsicherer Fluggesellschaften der EU. Von ihrer Nutzung wird abgeraten.
Stromausfälle auch in Großstädten sind keine Seltenheit.
Bei Nutzung der gebührenpflichtigen Nationalstraße Nr. 1 von Brazzaville über Dolisie bis Pointe-Noire besteht aufgrund leichtsinniger Verkehrsteilnehmer und zahlreicher unzureichend gesicherter defekter Lastwagen eine nicht zu unterschätzende Unfallgefahr. Gleiches gilt für die weniger befahrene Nationalstraße Nr. 2 von Brazzaville Richtung Norden. Stets muss mit Straßensperren und Kontrollen durch die kongolesischen Sicherheitsbehörden gerechnet werden.
Das Straßennetz einschließlich Nationalstraßen (Ausnahme: Nationalstraße 1) ist insgesamt in schlechtem Zustand, was Verkehrsunfälle begünstigt. Eine funktionierende medizinische Notfallversorgung existiert nicht.
Außerhalb der Hauptstadt Brazzaville und der Hafenstadt Pointe-Noire ist die touristische Infrastruktur nur schwach entwickelt.
- Fahren Sie auf der Nationalstraße 1 besonders vorsichtig und rechnen Sie jederzeit mit Spurrillen oder Schlaglöchern. Reisen Sie möglichst im Konvoi von mindestens zwei Fahrzeugen.
- Vermeiden Sie unbedingt Fahrten außerhalb von Ortschaften nach Einbruch der Dunkelheit.
- Verzichten Sie auf Fahrten mit Taxis und Bussen auf Fernstrecken. Dies gilt insbesondere während der Regenzeit. Starkregen kann Straßen unterspülen, sodass sich eine Weiterreise verzögern kann, bis die Straße wieder passierbar ist. Rechnen Sie auch mit nicht funktionierenden Ampeln.
Führerschein
Der internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
LGBTIQ
Offen gezeigte homosexuelle Handlungen können zu willkürlichen Verhaftungen wegen angeblich sittenwidrigen Verhaltens führen.
- Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Rechtliche Besonderheiten
Es ist verboten, sicherheitsrelevante Bereiche (Militärpersonen, Militärposten, Flughafen, Fährhafen, Kasernen, Krankenhäuser, Brücken, aber auch Areale von Palmölplantagen und Rodungsflächen im Regenwald) zu fotografieren. Dieses Verbot wird konsequent durchgesetzt. Hohe Geldstrafen und eine mehrwöchige Inhaftierung bei Verstößen sind möglich. Vom Mitführen von Drohnen wird abgeraten, ihr Betrieb ist genehmigungspflichtig.
Drogenhandel wird streng bestraft.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist der CFA-Franc (XAF). Es empfiehlt sich die Mitnahme von EUR oder USD in bar, auch wenn Kreditkarten (Visa) inzwischen bei einigen Geschäften und Restaurants als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Geldautomaten zur Beschaffung von Bargeld (mit Kreditkarte) sind in größeren Ortschaften vorhanden.
Einreise und Zoll
Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Nein
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise in die Republik Kongo ein Visum, das vor der Einreise bei der Botschaft der Republik Kongo in Berlin beantragt werden muss.
Es gibt keine Möglichkeit der Visumerteilung bei Einreise.
In der Republik Kongo ansässige ausländische Firmenvertreter müssen bei Ausreise eine Bestätigung der örtlichen Sozialversicherung CNSS über Entrichtung der Pflichtbeiträge vorlegen („certificat de non-redevance“), das vorab kostenfrei bei der CNSS zu beantragen ist.
Minderjährige
Vor Reisen unbegleiteter Minderjähriger sollten Erfordernisse und Genehmigungen in jedem Einzelfall mit der Botschaft der Republik Kongo und mit der Fluggesellschaft geprüft werden.
- Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.
Einfuhrbestimmungen
Fremd- und Landeswährung darf uneingeschränkt eingeführt werden, muss aber deklariert werden.
Die Ausfuhr von Fremdwährung ist unbeschränkt möglich, die von CFA-Francs ist hingegen untersagt und wird kontrolliert.
Gegenstände des täglichen Bedarfs können eingeführt werden.
Die Einfuhr von Waffen ist verboten.
Tiere
Bei Reisen mit Haustieren werden die gängigen Schutzimpfungen und im Normalfall eine amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigung sowie einen Impfausweis zur Einreise benötigt. Nähere Auskünfte erteilt die Botschaft der Republik Kongo.
Gesundheit
Impfschutz
Die Republik Kongo ist Gelbfieberübertragungsgebiet. Der Nachweis einer Gelbfieberimpfung wird für alle Personen ab dem vollendeten neunten Lebensmonat bei der Einreise verlangt und ist auch medizinisch sinnvoll. Es empfiehlt sich, das Dokument während der gesamten Reise dabei zu haben. Eine einmalige Impfung gilt als lebenslanger Nachweis über die Gelbfieberimpfung im internationalen Reiseverkehr.
Abweichend von den offiziellen Empfehlungen, kann eine Choleraimpfung gelegentlich verlangt werden, besonders bei Einreise aus einem Land mit Cholera oder bei Einreise auf dem Landweg.
- Stellen Sie einen vollständigen Impfschutz gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) sicher, siehe Poliomyelitis.
- Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender der STIKO auf dem aktuellen Stand befinden.
- Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.
- Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
- Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.
Malaria
Malaria ist eine schwerwiegende Erkrankung, die durch Mücken übertragen wird. Es besteht ein ganzjährig hohes Infektionsrisiko im ganzen Land inklusive der Städte. Der Anteil an der fast ausschließlich vorkommenden Malaria tropica, verursacht durch Plasmodium falciparum, beträgt über 99%. Eine Karte der Malaria-Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung
- Schützen Sie sich in der Dämmerung und nachts konsequent vor Mückenstichen. Benutzen Sie regelmäßig Mückenschutzmittel und tragen entsprechende Kleidung. Verwenden Sie nachts Bettnetze, siehe Schutz vor Insekten.
- Zur Verhinderung einer Malaria ist in Gebieten mit hohem Malariarisiko zusätzlich zum Mückenschutz eine Tabletteneinnahme (Chemoprophylaxe) sinnvoll. Lassen Sie sich bzgl. der Auswahl entsprechender Medikamente ärztlich beraten.
Chikungunya-Fieber
Chikungunya-Fieber ist eine Virusinfektion, die von tagaktiven Stechmücken der Gattung Aedes übertragen wird. Es ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenkschmerzen. Die klinischen Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. In der Regel heilt Chikungunya-Fieber folgenlos aus, selten kommt es zu Todesfällen. Da derzeit weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie existiert, besteht die einzige Möglichkeit zur Vermeidung dieser Virusinfektion in der konsequenten Expositionsprophylaxe.
- Schützen Sie sich konsequent auch tagsüber vor Mückenstichen.
Sexuell übertragbare Krankheiten
HIV-Infektionen und bestimmte Lebererkrankungen (Virushepatitis B, C und D) können durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Die Übertragung ist prinzipiell auch durch Drogenkonsum mit unsauberen Spritzen oder Kanülen, Tätowierungen und Bluttransfusionen möglich.
- Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
- Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis B-Impfung ärztlich beraten.
Bitte beachten Sie die Hinweise zu Mpox und zum aktuellen Geschehen.
Durchfallerkrankungen
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
- Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
- Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
- Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
- Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
- Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
- Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
- Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.
Cholera
Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.
- Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.
Schistosomiasis (Bilharziose)
Die Bilharziose wird beim Baden, Waten oder anderen Freizeitaktivitäten im oder am Süßwasser durch das Eindringen der Wurmlarven durch die intakte Haut übertragen, siehe auch Schistosomiasis.
- Sehen Sie vom Baden in Süßwassergewässern konsequent ab.
Tollwut
Bei der Tollwut handelt es sich um eine tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird, welche mit dem Speichel infizierter Tiere oder Menschen übertragen werden. Es gibt regelmäßig Tollwut bei Menschen in der Republik Kongo. Weitere Informationen siehe Tollwut.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit Tieren.
- Lassen Sie sich hinsichtlich einer Tollwut-Impfung beraten und impfen. Die Impfserie sollte unbedingt vor Reiseantritt abgeschlossen sein.
- Suchen Sie auch bei bestehender Impfung nach Kontakt mit einem potentiell infizierten Tier oder Menschen (Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen) umgehend einen Arzt auf.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande (auch in Brazzaville und Pointe-Noire) ist nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Sie ist vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch unzureichend. Oft fehlen auch fachlich gut ausgebildetes medizinisches Personal.
- Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
- Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
- Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen auch den medizinischen Haftungsausschluss
Länderinfos zu Ihrem Reiseland
Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.